VEREIN DER EHEMALIGEN SCHÜLER UND DER LEHRER
DES STÄDTISCHEN ENGELBERT-VON-BERG-GYMNASIUMS
51688 WIPPERFÜRTH, LÜDENSCHEIDER STR. 46

MITTEILUNGEN NR. 47 Juni 1986

Wiedersehenstreffen – Wiedersehenstreffen

Das für den 11.10.1986 geplante große Wiedersehenstreffen
unserer Vereinsmitglieder wirft seine Schatten voraus. Die
letzten Stammtischabende befassten sich bereits mit der
Planung dieses Vereinsfestes.
Die jüngeren Jahrgänge treffen sich im Saal des Kolpinghauses
und für die gereifteren Jahrgänge ist der Ratskeller für diesen
Abend reserviert.
Da beide Gaststätten im Rathausgebäude liegen, bedarf es
keiner Mühe, die andere Gruppe zu besuchen.
Dieses Treffen soll uns allen wieder die Gelegenheit geben, mit
unseren alten Schulkameraden und Lehrern alte Erinnerungen
über die „schönste“ Zeit des Lebens aufzufrischen.
Erfahrungsgemäß werden einzelne Jahrgänge dieses Treffen
mit einem Klassen- oder Jahrgangsstufentreffen verbinden
wollen. In solchen Fällen könnte die Radaktion diese Jahrgänge
in den nächsten Mitteilungen veröffentlichen, die kurz vor
unserem Wiedersehenstreffen erscheinen wird. Sie brauchen
uns lediglich bis Ende September diese Jahrgänge mitzuteilen,
wodurch Ihnen das persönliche Anschreiben Ihrer
Klassenkameraden erspart bleibt. Sollten Sie dennoch einen
persönlichen Briefkontakt suchen, werden wir Ihnen gerne die
Anschriften mitteilen, die in unserer Ehemaligendatei enthalten
sind.
In der nächsten Mitteilung werden wir detailliert über dieses
Vereinstreffen informieren. Merken Sie sich aber bitte schon
jetzt den 11.10.1986 vor.

EvB von A bis Z      von A bis Z       von A bis Z
D wie Dienstjubiläum
Ihr 25 jähriges Dienstjubiläum erhielten an unserer Schule
Herr Kuschke und Herr Zeyen bestätigt; tempus volat!
E wie Eisenbahnverbindung
Nach Stillegung des Streckenabschnitts Wipperfürth –
Marienheide plant die Bundesbahn-direktion dasselbe für den
Abschnitt Wipperfürth – Hückeswagen – Lennep mit allen
Folgen für die Erschwerung des Schulwegs, gerade bei den
hohen Fahrschülern des EvB-Gymnasiums, die auf andere
Fahrgelegenheiten angewiesen sein werden. Vor allem der
„Politik AG“ innerhalb der SV unserer Schule ist eine Reihe von
Initiativen zu verdanken, durch noch maliges Ansprechen
zahlreicher Politiker und Dienststellen verschiedener
Amtsbereiche ein Überdenken herbeizuführen.
F wie „full-stop“
Am 11.4.1986 vor Unterrichtsbeginn kam der Straßenverkehr
auf der Lüdenscheider Straße bis weit in den Stadtkern hinein
zum Erliegen; „probeweise“ waren einmal fast alle
Schülerinnen und Schüler, die sonst die Bahnanfahrt benutzen,
mit privaten Fahrzeugen, z.T. denen ihrer Eltern, zur Schule
gekommen.
L wie Lüdenscheider Straße
„Unsere“ Straße ist verkehrsberuhigt geworden. Wer sie sieht,
wird sie nicht wieder erkennen vor Inseln, Halbinseln,
verschiedenfarbigen Streifen auf Bürgersteig und Fahrbahn.
Den positiven, angestrebten Effekt gilt es abzuwarten.
M wie Musical
Für das „Godspell“-Team aus den glanzvollen
Schulausführungen (siehe vorige Ausgabe) geschah am
16.2.1986 eine profimäßige Schallplattenaufnahme am Tatort
unserer Schule.
N wie Nürnberg
Dorthin plant die Fachschaft Geschichte eine Schulfahrt am
18./19.6.1986 für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8; das
reizvolle, differenzierte Erscheinungsbild Nürnbergs lässt eine
attraktive Veranstaltung erwarten. Sie ist in Fortsetzung der
Aktivitäten um die „Römerkanal-Tour“ vom vorigen Herbst
entstanden.
O wie Oberstufenfahrten
Sie gehen diesmal nach München, Frankreich und England.
P wie PZ
Unser „PZ“ ist seit langem nicht nur schulisch genutzt;
erwähnenswert in diesem Zusammen-hang sind die
regelmäßigen, künstlerisch und technisch äußerst
entsprechenden Dia-Vortragsabende über Reisen in fremde
Länder durch unseren Kollegen Herrn Klaßen und seine Frau.
S wie Stammtisch
Die Bergische Morgenpost berichtete in ihrer März-Ausgabe mit
einem Bild und den folgenden Text über unseren vierteljährlich
stattfindenden Stammtisch.
„Vier mal im Jahr treffen sie sich: Der Verein der ehemaligen
Schüler und Lehrer des EvB-Gymnasiums. Ihnen liegt nicht nur
an der Fortführung der privaten Kontakte nach der Schulzeit
am Herzen; auch die Schule selbst und alle damit
verbundenen Probleme werden hier diskutiert. Beim Kampf um
die Erhaltung des EvB-Altbaus waren die „Ehemaligen“ ebenso
aktiv wie die heutige Schülerschaft. Am Samstag trafen sich
die Mitglieder des Vereins im Ratskeller und auch diesmal
waren wieder schulische Belange Gegenstand der Diskussion.“
Es sei an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, dass alle
Vereinsmitglieder mit Ehepartnern zu diesem gemütlichen
Beisammensein herzlich eingeladen sind.
Sch wie Schachspiel
Aus Zuwendungen des Ehemaligenvereins wurde ein
komplettes Sortiment für die Spielfeldabschnitte unseres
Schulhofes angeschafft.
V wie Volkshochschule
Im Rahmen der VHS-Arbeit in Wipperfürth sprach in unserer
Schule Herr Prof. Dr. Scheuch aus Bonn am 6.3.1986 über
Fortsetzung der Ausbildung nach der Reifeprüfung; er bot
Orientierungsmaterial zum Thema „Studium – ja oder nein?“.
Z wie Zuwachs
92 Schülerinnen und Schüler wurden für unsere Klasse 5 ab
Herbst 1986 angemeldet; das sind deutlich mehr als in den
letzten Jahren – und das bei sonst allgemein sinkenden
Schülerzahlen! Vivat, crescat, floreat EvB!

Was meinen Sie …………..
wie viel von dem Projekt des Geisterkellers schon Anfang Mai
verwirklicht war? Kommen Sie ruhig, z.B. am 18.7.1986 oder
beim Ehemaligentreffen oder Zwischendurch! Wir können uns
mit unserer Arbeit sehen lassen und deswegen auch ohne
Bedenken „unser Konto“ angeben: „Förderverein EvB-
Gymnasium Kto. 321006657 (BLZ 37350221 (Kreissparkasse
Wipperfürth (Verwendungszweck „Geisterkeller“); mit Ihrer
Spende (das Finanzamt spielt mit!) können Sie sich in
zahlreicher, guter Gesellschaft wieder finden. Danke! Und
lesen Sie ruhig, was die BLZ am 19.2.1986 berichtet!
Die Hausherren des Städtischen Engelbert-von-Berg-
Gymnasiums werden einen Gag verlieren. Besuchern konnten
sie bisher eine besondere Attraktion hinter den Türen der
rechten Flurwand im Erdgeschoß des 1970 errichteten
Schulneubaus zeigen: Ein Stück echt bergischen Bodens,
wohlverwahrt zwischen Decken und Wänden aus Beton. Dieser
keineswegs als Anschauungsobjekt für den Geologie-Unterricht
gedachte, etwa 40 Meter lange Raum, soll nun
Aufenthaltsraum für die Schüler und Schülerinnen der Klassen
5 bis 10 werden.
Die Idee wurde in einer Versammlung der Schulpflegschaft im
September vorigen Jahres geboren. Da der bergische
„Felsknubbel“ so sorgsam in Beton eingepackt wurde, bietet
der Einsatz von modernem Gerät große Schwierigkeiten, zumal
auch für einen solchen Auftrag kein Geld da wäre. Hier hat
sich nun eine Initiative entwickelt, die mit Hacke und Schüppe
dem Fels zu Leibe rücken will. Schüler, Eltern und Lehrer
arbeiten Hand in Hand, um den Berg im „Geisterkeller“ zu
beseitigen. Nach langen, minutiösen Vorbereitungen wird es
am kommenden Samstag, so weit sein. Von 8 bis 18 Uhr
werden Lehrer, Schüler und Eltern mit Hacke und Schüppe
dem bergischen Fels zusetzen, um Platz für einen etwa 90
Quadratmeter großen Raum in den Abmessungen von etwa 7
mal 13 Metern zu schaffen.
Diese Arbeitsgemeinschaft hat mit dem Förderverein der
Schule zu Hilfen für das Projekt aufgerufen: Entweder mit der
„Muskelhypothek“ an den kommenden Samstagen oder mit
Geld- oder Materialspenden. Einige Firmen haben bereits ihre
Unterstützung zugesagt. Willkommen sind natürlich die
sachgerechten Spenden von Bau- und Handwerkerfirmen. So
liegen bereits Zusagen für den Einsatz für Kompressoren, ja
sogar für eine evtl. notwendig werdende Sprengung, für
Bohlen und Dielen, Lkw und Container, für Steine und Zement,
für Türen und Fliesen, Farben und Teppichboden vor. Noch
fehlen eine Reihe von Materialien, die fleißigen „Männer vom
EvB-Geisterkeller“ werden weiter um Spenden bitten. Man
rechnet mit Gesamtkosten von rd. 10.000 DM. Diese Summe
kann sich je nach Eingang von Materialspenden verringern. Die
Arbeiten und Planungen wurden in mehreren Versammlungen
der Eltern-Lehrer-Schüler-Aktion sorgfältig vorbereitet. Da der
Stadtplaner Wipperfürths zur Mannschaft gehört, gab es gleich
fertige Pläne und Konzepte, die begeisterte Zustimmung
fanden. Ein Zeitplan für die Arbeiten für die Arbeiten wurde
angefertigt. Der Fels im „Geisterkeller“ kann aus statischen
Gründen – immerhin steht auf dem Felsen die rückwärtige
Außenmauer – nicht vollständig abgetragen werden. Man wird
in diesen Boden Stufen einarbeiten, so dass man sich im
künftigen Aufenthaltsraum wie auf den Stufen eines
Amphitheaters niederlassen kann.

Schülerausflug in die Römerzeit
Interessierte Schüler der Jahrgangsstufen 5-11 unternahmen
eine Exkursion zu den Resten des Römerkanals in der Eifel.
Die BLZ berichtete hierzu. Buchstäblich in die Römerzeit
krochen die jungen Schüler des Wipperfürther EvB-
Gymnasiums, als sie durch die Reste der Römer-Wasserleitung
bei Vussem krochen. Etwa 50 Schüler und Schülerinnen der
Stufen 5 bis 11 des EvB-Gymnasiums nahmen an dieser
ganztägigen Erkundigung des sog. Römerkanals in der Eifel
teil. Es handelt sich um Reste und Rekonstruktionen der
römischen Lager in Köln, von der Quelle zwischen Nettersheim
und Urft etwa 100 Kilometerlang. Die wissbegierigen Schüler
waren begleitet von den Lehrern Zeyen, Kirsch und Frau Seibt-
Engbruch. Besichtigt wurde zunächst die römische
Kalkbrennerei Münstereifel, der „grüne Pütz“, die Quelle mit
Brunnenstube und Filteranlage, die Leitungsunterführung bei
Urft-Keidenich, die Brunnen-anlage bei Kallmuth mit der
Einspeisung der Leitung vom „grünen Pütz“ und die
Rekonstruktionen des Aquaedukts bei Vussem. Die Schüler
studierten die Bauweise der Römer, die als „Beton“ ihrer Zeit
den Hypokaust-Estrich verwandten (auch als Mörtel) „Pfusch
am Bau“ war nicht möglich, weil jeder Fehler an der
Wasserleitung für das römische Köln sofort sichtbar geworden
wäre und unmittelbare Auswirkungen gehabt hätte. Der Bau
der Wasserleitung war übrigens eine Leistung römischer
Pioniere, also der Armee der Römer am Rhein: Als Werkstoff
wurde auch der Kanalsinter verwendet. Der Kalk aus dem
stark kalkhaltigen Wasser setzte sich am Boden und an den
Wänden der Wasserleitung ab. Es wurde bereits in der
romanischen Zeit als Werkstoff für Säulen und Mauern
verwendet.
Der ganztägige Ausflug in die „Römerzeit“ vermittelte
nachhaltige Eindrücke, die ein Lehrbuch oder ein Unterricht
kaum vermitteln können. Die Erfahrungen mit dieser Exkursion
haben die Lehrer ermutigt, ähnliche Informationsfahrten in den
Lehrplan einzubauen.

Aus unserem Kreis verstarben Frau Dr. Schumann und Frau
Helga Steinbüchel
Der Nachruf auf Frau Helga Steinbüchel wird in der nächsten
Mitteilung veröffentlicht.
Nachruf: Frau Dr. Maria Schumann,  gestorben 20.10.1985
von 1947 bis 1958 Studienrätin am Wipperfürther Gymnasium

An einem strahlenden Spätherbst-Sonnentag wurde Frau Dr.
Maria Schumann nach schwerem monatelangen Leiden, das
sie tapfer mit Würde ertrug, auf dem Friedhof Melaten in Köln
zur letzten Ruhe gebettet. Für alle, die sie liebten und sich ihr
nahe fühlten, kam der große Abschied trotz ihrer
mehrmonatigen Krankheit plötzlich, wenn auch nicht
unerwartet.
1947 trat die junge Assessorin Maria Westermann ihren Dienst
an der damaligen Oberschule für Jungen in Aufbauform in
Wipperfürth an, wo sie primär Deutsch und Geschichte,
sekundär Englisch unterrichtete.
Sie stammte aus einer kinderreichen münsterländischen
Bauernfamilie, machte in Fredeburg Abitur, studierte in
Münster, Königsberg und Bonn, wo sie ihr Studium abschloss.
Ihr Prüfer im Fachbereich Germanistik war der bekannte Benno
von Wiese. Als ihr aus Ostpreußen stammender Studienfreund
Fritz Schumann 1949 aus russischer Gefangenschaft in den
Westen zurückkehrte, heiratete sie ihn 1951. Ein Jahr zuvor
legte sie in Münster mit dem Themenkreis „Geschichte des
Deutschordens“ ihre Doktorprüfung ab, auf welchem Gebiet sie
sich schon in Königsberg spezialisiert hatte. Als sich ihr Mann
nach durchlaufender Facharztausbildung in Köln niederließ, zog
sie mit ihrer Familie, das Paar hatte 1952 eine Tochter
bekommen, die inzwischen als Studienrätin in Bremen lebt,
1958 nach dort. In Köln unterrichtete Frau Dr. Schumann
dann noch an zwei weiteren Gymnasien bis zu ihrer
Pensionierung.

Da ich bis zu meinem Abitur (1950) in Deutsch und Geschichte
von ihr unterrichtet wurde, durfte ich zusammen mit allen
anderen, denen diese Fächer neigungsmäßig relevant waren,
ihren lebendigen, interessant konzipierten, von profunden
Kenntnissen getragenen Unterricht erleben, der sicher für
einige von uns prägende Basis unserer späteren Entwicklung
werden sollte, zumal im geisteswissenschaftlichen Unterricht
jeder Tage u.a. die Vermittlung von Werten schwerpunktmäßig
einen hohen Stellenwert einnahm, d.h. Hinführung zu Begriffen
wie Menschlichkeit, dem Bild vom interessanten Menschen und
dem Streben nach Persönlichkeit. Der wissenschaftlich
fundierte, fesselnde Unterricht allein war es nicht, der ihre
Wirkung ausmachte; darüber hinaus ging etwas von ihr aus,
was ich mit jedem, nicht erlernbaren Phänomen von
individueller Ausstrahlung von Persönlichkeit bezeichnen
möchte, die den fasziniert, der dafür Antennen besitzt und
dies dankbar registriert. Ihr mit Geist und Seele bei einem
Sujet Sein übertrag sich auf uns Schüler, von denen etliche
freiwillig an einer zusätzlich angebotenen literarischen
Arbeitsgemeinschaft teilnahmen, die sicher vielen von uns mit
den dabei gewonnen Impulsen unvergesslich bleiben wird.
Feine Menschlichkeit, Vornehmheit der Gesinnung und
Herzensgüte kennzeichneten diese besondere, kluge Frau, die
die Gabe besaß, ihr eigenes Ich nicht wichtig zu nehmen. Sie
hinterlässt Spuren im Leben und der Erinnerung derer, die ihr
wesentlich begegnen durften. Wir gedenken ihrer in Verehrung
und Dankbarkeit. Die Welt ist ärmer geworden für die, die sie
liebten. —-
E. Kobusch

Der Vorstand und Beirat bittet alle Vereinsmitglieder den
Jahresbeitrag für das Jahr 1986 zu entrichten, sofern dies
noch nicht geschehen ist.
Durch die erheblichen Unkosten für Papier und Versand der
Mitteilungen ist der Verein dringend auf die Beiträge
angewiesen.
Der Jahresbeitrag beträgt 5,–DM u. für Studenten 2,–DM.
Kto-Nr. 321/003087 bei der Kreissparkasse Wipperfürth –
BLZ: 37050221

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